Ein Rundgang durch die ehemalige Synagoge in Odenbach

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Über die alte Sandsteintreppe gelangt der Besucher zum Portal. Die ausgetretenen Stufen könnten viel erzählen über das rege jüdische Leben, das in Odenbach herrschte, als die Gläubigen am Sabbat und an den hohen Festtagen ihre Synagoge aufsuchten. 

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Es gibt zwei Eingangstüren: die rechte Tür zeigt den Haupteingang. Die linke Tür führte zur Frauenempore.

 

Über dem Haupteingang wölbt sich ein Türsturz. In hebräischer Schrift waren ursprünglich folgende Psalmworte eingemeißelt: „Dies ist das Tor des Herrn, Gerechte gehen dort hinein“ (Psalm 118, 20), sowie die Jahreszahl 5512 (=1752).

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Im Inneren überraschen die farbenprächtigen, barocken Wand– und Deckenmalereien. Was man heute wieder sehen kann, war über ein Jahrhundert unter mehreren Farbschichten verdeckt. Vermutlich stammen diese Malereien aus der Schule des polnischen Malers Elieser Sussmann (2. Hälfte 18. Jahrhundert).

 

Bei den Renovierungsarbeiten wurden an versteckter Stelle zahlreiche Genisa gefunden. Nach deren Restaurierung sind einige davon wieder in Schauvitrinen ausgestellt. Außer einer Reihe von Wimpel-Fragmenten konnte seinerzeit ein komplett erhaltener Beschneidungswimpel aus der Zeit Anfang des 19. Jahrhunderts geborgen werden. Vorhanden sind auch alte Urkunden zu Verlobung und Heirat, die in der „Ortschronik Odenbach, Band III, Jüdisches Leben“ abgebildet sind.

 

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